Der Start ins Arbeitsleben ist für viele Berufseinsteiger oft schwierig, denn überall werden Bewerber mit Erfahrung gesucht. Fehlende Praxiserfahrung ist vielleicht das größte Handicap, wenn sich Hochschulabsolventen auf eine Stelle bewerben. Besonders im Lebenslauf fällt die fehlende Praxiserfahrung schmerzlich ins Gewicht, bildet der Lebenslauf mittlerweile doch das Herzstück einer Bewerbung. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, die verhindern, dass die fehlende Berufserfahrung zum Sargnagel der eigenen Berufschancen wird.
„Ihre Qualifikation: mindestens drei Jahre Berufserfahrung“. Dieser Hinweis fehlt in kaum einer Stellenanzeige. Viele Berufseinsteiger sehen hier schon Ihre Felle davonschwimmen. „Wo soll ich denn drei Jahre Berufserfahrung hernehmen?“, wird sich der ein oder andere sicher denken. Doch Sie sollten die Segel nicht zu früh streichen und schon aufgeben, bevor die Schlacht geschlagen wurde. Welche Möglichkeiten können Sie ergreifen, um trotz Ihrer fehlenden Berufserfahrung den Traumjob zu erlangen?
- Das Problem bereits im Studium angehen. Dies ist natürlich der Königsweg. Zumindest ab der zweiten Studienhälfte kann versucht werden, den fehlenden Praxisbezug zu beseitigen. Eine gute Möglichkeit sind fachliche Studentenjobs, also die Arbeit als Werkstudent oder SHK. Diese Tätigkeiten sind sicherlich interessanter für spätere Bewerbungen, als das Kellnern im nahegelegenen Restaurant.
- Die Abschlussarbeit bei einem Partnerunternehmen schreiben. Nicht nur als Werkstudent oder SHK können Sie bereits während des Studiums Praxisluft schnuppern. Auch die Bachelor- oder Masterarbeit muss nicht immer trockene Theorie sein: Viele Themen ergeben sich auch aus der Berufspraxis. Die Abschlussarbeit ist immer eine elegante Möglichkeit, Kontakte in die Praxis zu knüpfen, indem die Arbeit in Kooperation mit einem Unternehmen der eigenen Branche geschrieben wird.
- Nutzen Sie Praktika als Türöffner für weitere Bewerbungen. Wenn sich der Traum einer direkten Festanstellung nach dem Studium nicht erfüllt, macht es durchaus Sinn, sich erst nach einem Praktikum umzusehen. Die Station bei einer interessanten Firma macht sich nicht nur gut im Lebenslauf, sie kann auch eine Eintrittskarte ins Arbeitsleben sein. Die meisten Praktika laufen auch nur einige Monate, Sie können also während des Praktikums fleißig weiter Ihre Bewerbungen schreiben.
- Machen Sie sich klar, dass nicht nur Jobs als Berufserfahrung gelten kann. Uni-Projekte, ehrenamtliche Tätigkeiten und Hobbys vermitteln ebenfalls Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben gefragt sind. Stellen Sie sich daher folgende Frage: Was habe ich bisher gemacht und welche Fähigkeiten habe ich erworben, die für diesen Beruf relevant sind? Diese Fähigkeiten sollten Sie dann auch offensiv verkaufen.
- Zu guter Letzt sollten Sie unbedingt einen persönlichen Bezug zur Stelle herstellen. Was ist Ihre Motivation? Was Ihre Fähigkeiten? Das Ziel sollte sein, dass Sie dem Personaler das Gefühl vermitteln, dass Sie sich mit diesem Aufgabengebiet beschäftigt haben, sich auskennen und sich diese Stelle zutrauen, weil Sie die nötigen Fähigkeiten mitbringen. Auch ohne dreijährige Berufserfahrung.