Die Bewerbungen sind abgeschickt, das online-Profil ist aktualisiert und die Vorfreude ist groß. Doch schnell darauf folgt bereits die Ernüchterung. Die Jobsuche kann heutzutage sehr zeit- und nervenaufwendig sein. Doch wie lange kann – oder darf – die eigene Jobsuche dauern? Gibt es einen Zeitraum, der nicht überschritten werden sollte? Und welche Gründe gibt es, wenn die Suche sehr lange dauert?
Grundsätzlich gilt: Keine Panik! Machen Sie sich nicht verrückt, wenn die Jobsuche etwas länger dauert. Es ist auch völlig normal, wenn manche Unternehmen mehrere Monate für eine Rückmeldung benötigen. Dieses Vorgehen hat verschiedene Gründe. Zum einen sind Unternehmen sehr vorsichtig bei der Besetzung neuer Stellen. Häufig wird lieber abgewartet, wie sich die Konjunktur entwickelt, bevor eine Stelle neu besetzt wird. Auch kann es vorkommen, dass die Unternehmen den Kandidaten nicht direkt absagen, sondern diese lieber eine Weile auf Vorrat behalten, für den Fall, dass der ausgewählte Bewerber doch noch kurzfristig absagt, oder sich nach wenigen Wochen abzeichnet, dass die Probezeit nicht verlängert wird. Schlussendlich warten viele Unternehmen einfach auch lange ab, ob sich nicht doch ein besserer oder billigerer Bewerber, im Zweifel am liebsten beides, findet.
Es liegt also nicht an Ihnen, wenn Sie mal länger auf eine Rückmeldung warten müssen. Doch was ist eine realistische Dauer? Das hängt ganz von Ihren Umständen ab. Waren Sie mehr als 8 Jahre bei einem Arbeitgeber angestellt, sollten Sie beispielsweise mit einer längeren Suche rechnen. Sie haben dann oft ein spezielleres, unternehmensspezifisches Profil entwickelt und sind, geht es nicht um eine Stelle bei der unmittelbaren Konkurrenz, für neue Arbeitgeber erst einmal schwerer zu fassen. Hinzu kommt, dass Ihre Gehaltsvorstellungen häufig über dem liegen, was Unternehmen zahlen wollen. Dies ist natürlich auch berechtigt. Sie verfügen schließlich bereits über Berufserfahrung und das entsprechende Know-how. Dies kann durchaus dazu führen, dass Sie unter Umständen ein ganzes Jahr auf der Suche sind. Dies gilt auch dann, wenn Sie nicht jeden Job annehmen wollen.
Viel schneller und leichter geht die Jobsuche, wenn Sie bislang weitgehend standardisierte Tätigkeiten ausgeübt haben. In diesem Fall können Sie bereits nach drei bis sechs Monaten mit einer neuen Stelle rechnen. Grundsätzlich liegt die Mindestanforderung für erfolgreiche Bewerbungsaktionen bei etwa 10 Prozent. Sie sollten also auf zehn Bewerbungen im Schnitt eine Einladung erhalten. Bei einem mittleren Profil - kein besonderes, aber solides Fachwissen, keine Problematiken wie schlechte Note oder Auszeiten im Lebenslauf – sollte die Quote bei etwa 20-30 Prozent liegen. Wenn Sie deutlich unter diesen Quoten liegen, dann sollten Sie Ihren Bewerbungsprozess nochmal reflektieren. Bewerbe ich mich auf Stellen, die zu meinem Profil passen? Ist meine Bewerbung frei von formellen Fehlern? Sind meine Gehaltsforderungen berechtigt? Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie ruhig bei den Unternehmen nach, weshalb Sie eine Absage erhalten haben und was Sie besser machen könnten. Dort erhalten Sie oft eine sehr offene und objektive Antwort.