10 Tipps für deinen Bewerbungserfolg
Hallo und herzlich willkommen zu unserem kleinen Wegweiser!
Wie komme ich an meinen Traumberuf? Wer sich das fragt, der ist schon einen entscheidenden Schritt gegangen, denn er hat seinen Wunschberuf definiert. Wie man zu dieser Erkenntnis gelangt und was danach folgen sollte, verrate ich dir in den 10 Tipps zum Erfolg.
1. Tipp: Das Ziel kennen - Traumberuf
Als erfolgreicher Bewerber investiert du viel Zeit und Mühe, um dir über dein berufliches Ziel klar zu werden. Du triffst deine Wahl nicht nach erzielbarem Einkommen, nach Status oder nach der momentan großen Nachfrage am Arbeitsmarkt – ein Umstand, der sich längst geändert haben kann, wenn du mit der Ausbildung fertig bist.
Vielmehr fragst du dich, was dir am meisten Spaß macht und für welche Arbeit dein Herz schlägt. Informiere dich genau, wo es solche Aufgaben gibt und welche Qualifikationen du dafür benötigst.
Auf dieser Basis bewirbst du dich für ein klar umrissenes Tätigkeitsfeld - nicht wahllos heute als Tiefbau-Ingenieur und morgen als Vermögensberater oder Zahnpastaverkäufer. Deine Bewerbung wirkt stimmig, weil du dich intensiv mit deinem Traumberuf beschäftigt hast und weil sich das Interesse daran wie ein roter Faden durch dein Leben zieht. Du hast dich für das entschieden, was du am allerliebsten tust, und überzeugst potenzielle Einsteller mit deiner Begeisterung für den Job.
Die Freude an deiner Arbeit beflügelt dich zu überdurchschnittlichen Leistungen, so dass dein Name niemals auf den Listen für geplante Kündigungen erscheint. Sollte du doch einmal einer Betriebsstilllegung zum Opfer fallen, findest du mit deiner umfangreichen Erfahrung auf deinem Fachgebiet problemlos eine neue Anstellung. Oder dir gelingt der Sprung in die Selbstständigkeit, weil viele Kunden deine einzigartige Expertise schätzen.
2. Tipp: Ohne Fleiß kein Preis - Eigeninitiative
Du wartest nicht, bis jemand an deiner Haustür klingelt und dir deinen neuen Job auf dem Silbertablett serviert, sondern du wirst selbst aktiv. Du sammelst so viele Informationen über deinen Zielmarkt wie möglich:
Welche Firmen haben Bedarf an deinen Fähigkeiten, wie heißen diese, wo befinden sie sich, seit wann gibt es sie, wie ist die Mitarbeiter- und Umsatzentwicklung, mit welchen Produktionssystemen (Maschinen, Software usw.) arbeiten sie, an wen verkaufen sie ihre Produkte und Dienstleistungen, welche Themen und Probleme sind dort gerade aktuell?
Als Quelle für seine Recherchen nutzt du das Internet, Fachzeitschriften, Messekataloge und Mitgliederlisten von Verbänden. Du identifizierst die maßgeblichen Ansprechpartner und schreibst ihnen, rufst sie an, gehst persönlich hin, triffst sie bei Fachvorträgen und Konferenzen.
Wenn das nicht klappt, scheust du als erfolgreicher Bewerber auch nicht davor zurück, ganz unauffällig, sozusagen „undercover“, mit deinem zukünftigen Arbeitgeber Bekanntschaft zu schließen – zum Beispiel in dessen Fitnessstudio. Wenn dein Traumjob per Zeitungsannonce angeboten wird, dann weiß du, dass du zu langsam warst.
Du investierst genau so viel Zeit in deine Bewerbungskampagne wie in eine Vollzeit-Anstellung. Du vertrödelst nicht Wochen und Monate mit Abwarten, sondern startest immer neue Aktivitäten, bis du deinen Traumjob findest. So kannst du auch Rückschläge gut verkraften, weil du stets mehrere Eisen im Feuer hast.
3. Tipp: Eine gute Strategie - Zielgerichtete Arbeitssuche
Deinen potenziellen Arbeitgeber siehst du nicht primär als Versorgungsstelle, die nur zu dem Zweck existiert, um dir die Abzahlung deiner geräumigen Villa und deines fabrikneuen Jaguar zu ermöglichen.
Vielmehr agierst du wie ein Verkäufer, der dem Arbeitgeber einen Nutzen bietet und dafür eine Vergütung erhält. Du zeigst dem Unternehmen, was du leisten kannst, um dessen Umsätze und Gewinne zu steigern.
Dazu stellst du deine einschlägigen Fachkenntnisse dar, deine Erfahrung in der Branche oder auch dein besonderes Interesse oder deine Begabung.
Du überlegst, in welchen Branchen und Aufgaben du mit deinen Fähigkeiten am meisten bewirken kannst, und konzentrierst dich darauf. Sprichst du zum Beispiel fließend Italienisch, dann wähle solche Firmen aus, die ihre Produkte nach Italien verkaufen.
Durch deine exzellente Betreuung der italienischen Kunden in ihrer Muttersprache kannst du diese an dein Unternehmen binden und damit langfristige Auftragseingänge garantieren.
Eine Industriekauffrau, die seit mehr als zehn Jahren in der chemischen Industrie arbeitet und dort eine beachtliche Karriere absolviert hat, verwertet ihre Chancen im gleichen Geschäftszweig oder aber bei denjenigen Unternehmen, die die bisher von ihr verkauften Spezialchemikalien anwenden. Wenn sie sich hingegen plötzlich als Schalterkraft bei einer Sparkasse bewirbt, kommt der Arbeitgeber wahrscheinlich ins Grübeln – und das mit gutem Grund.
4. Tipp: Das rechte Maß - Selbstpräsentation
Als erfolgreicher Bewerber beschränkst du dich in deiner Darstellung nicht auf die Namen deiner vorherigen Firmen und die Daten, wann du dort gearbeitet hast.
Du definierst vielmehr genau, in welcher Position du jeweils tätig warst, und nennst dazu in Stichworten deine wichtigsten Aufgaben und Erfolge. Dabei listest du allerdings nicht undifferenziert alles auf, was du jemals in deinem Leben gemacht hast.
Du füllst deine Bewerbung auch nicht mit privaten Fakten wie den Namen und Berufen deiner Eltern oder den Daten deines Aufgebots und deiner Verlobungsfeier. Du lieferst dem potenziellen Arbeitgeber genau die Informationen, die dieser braucht, um deine Eignung zu erkennen, nicht mehr und nicht weniger.
Verzichte auf kryptische Abkürzungen wie „Bildung von UL im Bereich PRS D“ und drücke dich klar und verständlich aus.
Dein Foto fügst du – auch wenn du nach AGG dazu nicht verpflichtet bist – freiwillig hinzu, denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Auch wenn du sonst sparsam bist, verdirb deine Chancen nicht durch ein Automatenfoto oder einen Urlaubsschnappschuss. Deine professionelle Ablichtung misst etwa 6 mal 9 Zentimeter und zeigt dein Gesicht, nicht den Anzug oder den Minirock.
Deine praktische, schlichte Bewerbungsmappe umfasst maximal 7 bis 10 Dokumente (gilt auch digital).
Dein Anschreiben passt auf ein Blatt; dein Lebenslauf darf sich – je nach Erfahrung – über zwei bis drei Seiten erstrecken. Du trittst bescheiden, jedoch nicht unterwürfig auf und strahlst Selbstvertrauen aus, ohne arrogant oder anmaßend zu wirken.
5. Tipp: Profil zeigen - Bewerbungsmappe
Gestalte seine Bewerbungsunterlagen so, dass deine spezielle Kompetenz für den angestrebten Job daraus hervorgeht.
Die Darstellung deiner beruflichen Laufbahn ist keine 1:1-Abbildung deiner vorherigen Tätigkeiten, sondern lege den Schwerpunkt auf diejenigen Erfahrungen und Kenntnisse, die dich für die Zielposition qualifizieren.
Als EDV-Spezialist gibst du beispielsweise an, ob du die im Zielunternehmen verwendeten Betriebssysteme, Software und Programmiersprachen kennst und wie gut du sie beherrschst. Von deinen Projekten stellst du diejenigen vor, die den Themenstellungen deines neuen Unternehmens entsprechen oder ähneln.
Wenn die Liste bei manchen der angeschriebenen Unternehmen anders aussehen muss, dann mache dir die Mühe, diese anzupassen. Zähl die Projekte nicht nur auf, sondern informiere den Leser auch, ob du dort Teammitglied oder Projektleiter warst, worin genau deine individuelle Aufgabe lag, mit wem du zusammengearbeitet hast, in welchem betrieblichen Zusammenhang die Projekte standen und welchen Nutzen sie dem Unternehmen brachten.
Deine Entwicklung vom Programmierer zum Leiter größerer Projekte arbeitest du als roten Faden deines Werdegangs heraus, während du deinen zweijährigen Ausflug in die Selbstständigkeit als Vertreter für Hotelbedarf eher beiläufig erwähnst.
Nur bei den Unternehmen, die Software für Hotels herstellen oder vertreiben, gehst du ausführlicher darauf ein.
6. Tipp: Arbeitgeberbedürfnisse ernst nehmen - Anschreiben auf Stellenangebote
Nerve den Adressaten nicht mit belanglosen Floskeln wie „Ich habe Ihr Inserat mit großem Interesse gelesen“ oder „Sie sind mir als führendes Unternehmen der Sowieso-Branche bekannt“.
Konzentriere dich auf die Argumente, warum du für den Job der Richtige bist. Dazu befasst du dich gründlich mit jedem Stellenangebot, bevor du es beantwortest.
Deine Analyse beginnt ganz oben, bei der Selbstdarstellung des Unternehmens und der Beschreibung der Aufgaben. Stößt du auf einen dir unbekannten Begriff wie „M & A“, schlage die Bedeutung nach oder erkundige dich.
Wenn der Begriff in der Ausschreibung sechsmal vorkommt, dann ist dir klar, dass der Gesuchte schon etwas von Mergers & Acquisitions verstehen sollte, und du stellst deine einschlägigen Kenntnisse dar. Verschicke nicht denselben Standardbrief an jede Firma, sondern gehe genau auf die jeweiligen Anforderungen ein.
Wenn eine Vertriebssachbearbeiterin auf die Anzeige eines Dessous-Herstellers reagiert, in der die Markennamen Chantelle und Passionata fett hervorgehoben sind, dann beginnt sie ihre Ausführungen nicht mit dem Hinweis auf ihre langjährige Erfahrung in der Verpackungsindustrie.
Vielmehr erwähnt sie ihr Interesse an Mode und die Gründe, warum auch sie Produkte der genannten Marken in ihrem Kleiderschrank hat.
Punkt für Punkt arbeitet sie dann in ihrem Anschreiben alles ab, was sie in Bezug auf die verlangten Qualifikationen zu bieten hat. Dabei vergisst sie auch ihre Englisch- und EDV-Kenntnisse nicht.
7. Tipp: Stärken herausfiltern und richtig platzieren - Zielgruppenbewerbung
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Statt mit vielen Hundert Kandidaten um eine einzige ausgeschriebene Position zu konkurrieren, wende dich in Eigeninitiative an deine Zielfirmen, lange bevor diese ein Stellenangebot veröffentlichen.
So erschließt du dir den verdeckten Stellenmarkt und findest Vakanzen, von denen noch kein anderer etwas weiß. Dort hast du die Chance, der einzige Bewerber zu sein und eingestellt zu werden, wenn du zu dem Unternehmen passt. Um diese Passgenauigkeit zu erreichen, besinnst dich auf deine besonderen Stärken.
Dann finde heraus, welche Unternehmen Bedarf an deinem Können haben. Kern deiner Zielgruppenansprache ist ein attraktives Leistungsangebot, in dem du aufzeigst, wie du die ausgewählten Firmen bei der Lösung ihrer Probleme unterstützen kannst.
Für einen versierten Logistikfachmann etwa ist das leicht, und es dürfte nicht lange dauern, bis er bei einem Logistikunternehmen ein neues Angebot bekommt. Dieselbe Strategie funktioniert aber auch bei einem Wechsel der Tätigkeit.
Der Leiter eines chemischen Labors, der – nach Tests mit verschiedenen Anbietern – eine Software zur Qualitätssicherung ausgewählt, eingeführt und optimiert hat, bewirbt sich bei Software-Häusern, die ebensolche Programme entwickeln.
Wer als Offizier Führungserfahrung und später als Betriebsrat Kenntnisse im Arbeitsrecht erworben hat, kann diese bei einem Personaldienstleister als Disponent oder Zweigstellenleiter einsetzen.
8. Tipp: Chancen erhöhen - Wege zum Markt
Als erfolgreicher Bewerber kennst du mehr als einen Weg zum neuen Job. Du reagierst auf Angebote in Printmedien und durchforstet dazu sowohl regionale und überregionale Tageszeitungen als auch relevante Fachzeitschriften.
Halte im Stellenteil nicht nur nach solchen Positionen Ausschau, für die du geeignet wärst. Verschaffe dir vielmehr einen Überblick, in welchen Unternehmen, in welchen Branchen oder Regionen und in welchen Fachbereichen derzeit die meisten Mitarbeiter gesucht werden. Auch beschränkt du dich bei deiner Lektüre keineswegs auf den Stellenteil, sondern liest ebenfalls die Seiten über Wirtschaft (national und regional), verfolgst die Aktienkurse deiner Zielunternehmen und beachtest deren Werbeanzeigen.
In den Internet-Jobbörsen und entsprechenden Suchmaschinen kennst du dich aus. Bei der Eingabe von Suchbegriffen beweist du deine Kreativität und experimentierst so lange mit verschiedenen Varianten und Kombinationen, bis du ein zufriedenstellendes Ergebnis erhältst.
Schalte auch ein eigenes Stellengesuch und trage dein Profil in solche Internet-Portale ein, wo potenzielle Arbeitgeber es finden.
Die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit schöpfst du aus, einschließlich der angeschlossenen Institutionen wie ZAV. Du gehst von selbst auf Firmen zu, nicht nur per Telefon, Brief und E-Mail, sondern auch persönlich. Außerdem wendest du dich an die Personalberater und Vermittler in deinem Fachbereich.
Nutze dein berufliches und privates Kontakt-Netzwerk, um deinen Aktionsradius zu erweitern. Und optimiere deinen Auftritt mit der Unterstützung eines Outplacement- oder Karriereberaters.
9. Tipp: Warum sollen wir gerade Sie einstellen? - Vorstellungsgespräch
Vor dem Vorstellungsgespräch hast du als erfolgreicher Bewerber intensiv darüber nachgedacht, was die Firma sucht und was du selbst suchst. Damit du dem Arbeitgeber ein für ihn interessantes Angebot unterbreiten kannst, hast du dir ein möglichst genaues Bild von dessen speziellen Problemen gemacht.
Sammle jede Menge Informationen über deinen Gesprächspartner, die Firma und die in Frage stehende Position. Deine Argumente für den Nutzen, den du dem Unternehmen bieten willst, hast du abrufbereit im Hinterkopf. Im Gespräch selbst hörst aufmerksam zu. Überlasse dem anderem die Führung und versuche nicht, deine ganze Lebensgeschichte sowie all deine Kenntnisse und Erfahrungen umfassend und bis ins letzte Detail genau darzustellen.
Stattdessen konzentrier dich auf das Interesse deines Partners, der herausfinden will, ob der Kandidat seine Anforderungen erfüllt. Andererseits lässt du dich aber auch nicht einfach abfragen. Nimm Gelegenheiten wahr, um deine wichtigen Punkte vorzutragen und um zu erfahren, was du noch wissen musst.
Wenn der Arbeitgeber fragt „Warum sollen wir gerade Sie einstellen?“, dann testet er damit deine Fähigkeit zur Selbsteinschätzung und dein Verständnis dessen, was von dir verlangt wird. Antworte nicht mit Floskeln – wie „jung, dynamisch, erfolgreich“ – sondern belege präzise, aufgrund welcher Kenntnisse und Erfahrungen du die anstehenden Aufgaben lösen kannst.
Außerdem spürt man deine Freude an genau dieser Arbeit, das verschafft dir zusätzliche Pluspunkte.
10. Tipp: Ohren auf, Schnute zu - Einarbeitungszeit
Als erfolgreicher Bewerber beginnst du deine neue Tätigkeit nicht ohne Plan und Ziel. Bereits im Vorstellungsgespräch hast du geklärt, wie deine Einarbeitung vonstattengehen soll.
Verzettle dich nicht, sondern setze Schwerpunkte und konzentriere dich auf diejenigen Aufgaben, bei denen du schnell ein sichtbares Ergebnis erzielen kannst.
Hole dabei regelmäßig Feedback von deinem Vorgesetzten und stelle sicher, dass du dich auf dem richtigen Weg befindest. Gleichzeitig weißt du, dass es in der Probezeit nicht allein auf deine fachlichen Leistungen ankommt. Deshalb widme dich am Anfang vor allem der Pflege guter Beziehungen zu Chefs, Kollegen und Mitarbeitern.
Sammle Informationen und passe dich den Gegebenheiten in der neuen Firma an, bevor du Neuerungen vorschlägst. Interessiere dich für die Menschen, mit denen du zu tun hast – ihre Aufgaben, ihre Arbeitsabläufe und ihre Erwartungen an dich. Noch unbekannte Gesprächspartner suchst du beim ersten Mal stets persönlich auf und stellst sich als neuer Kollege vor.
Von Angesicht zu Angesicht lässt sich vieles leichter regeln als am Telefon oder per E-Mail. Mit Fingerspitzengefühl und Spürsinn findet du als Neuer heraus, wie dein jetziges Umfeld “tickt”. Du erkennst verdeckte Hierarchien und übersiehst nicht diejenigen, die in der informellen Struktur ein hohes Ansehen genießen. Vom Pförtner bis zum Geschäftsführer begegnest du allen freundlich, offen und hilfsbereit.
Weil du deshalb gemocht wirst, haftet dir automatisch auch der Nimbus des Tüchtigen an.
Bis zum nächsten Mal, bleib fokussiert und bewerberglücklich!
Herzliche Grüße vom Bewerberglücklichmacher
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