Sie möchten ihren Traum vom Leben und Arbeiten in einem englischsprachigen Land wahr werden lassen, ein Auslandssemester in Übersee absolvieren, oder in einem international agierenden Unternehmen anfangen? Glückwunsch! Doch für die Umsetzung Ihrer Pläne, müssen Sie eine Hürde überwinden: Sie müssen eine Bewerbung auf Englisch verfassen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn natürlich reicht es nicht aus, die deutschen Bewerbungsunterlagen einfach ins Englische zu übersetzen. Eine englische Bewerbung unterscheidet sich in einigen Punkten erheblich von den deutschen Vorgaben. Es stellt sich zudem die Frage: Wie sieht ein englischer Lebenslauf aus?
Die erste Fehlerquelle findet sich schon bei der Bezeichnung. In Großbritannien und den meisten anderen englischsprachigen Ländern der Welt heißt der Lebenslauf Curriculum Vitae (kurz CV), in den USA wird dieser häufiger mit Resume oder Personal Resume (auch Résumé) überschrieben. Der CV und das Resume unterscheiden sich in einigen Aspekten voneinander. Doch folgende Aspekte gelten für beide:
- Keine Fotos
- Keine Angaben zum Alter, Geschlecht, Familienstand oder zur Religion
- Der Lebenslauf ist achronologisch aufgebaut. Akademische und berufliche Stationen werden in umgekehrter Reihenfolge gelistet, beginnend mit der letzten Station.
- Referenzen angegeben. In den USA und Kanada sind Referenzen bei einer Bewerbung Pflicht. Ihre Referenzen sollten starke Fürsprecher für Sie sein, die aussagekräftig Ihre Eignung belegen können.
- Keine Unterschrift und kein Datum
Das Resume ist eher ein ausgewählter Ausschnitt Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn. Es stellt die Höhepunkte heraus, ebenso die Positionen, Erfahrungen und Erfolge, die zu der avisierten Stelle passen und darf maximal eine Seite lang sein. Der CV hingegen ähnelt von der Länge her eher dem deutschen Lebenslauf, verschafft also einen kompletten Überblick über Ihren beruflichen Werdegang mit allen erworbenen Abschlüssen und kleineren Jobs, in denen Sie bisher gearbeitet haben.
Der Aufbau beider Varianten ist hingegen wieder gleich:
- Personal Details: Im Resume fällt dieser Punkt meistens weg, da die Bewerbungen anonymisiert sind. Im CV geben Sie hier nur Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an.
- Personal Profile: Ein Personal Profile ist nicht notwendig, wird aber gerne gesehen. Beschreiben Sie sich und Ihre Persönlichkeit in zwei bis drei knappen Sätzen.
- Objective: Hier formulieren Sie klar und eindeutig, welchen Job und welche Stelle Sie im Unternehmen anstreben.
- Work Experience: Der berufliche Werdegang sollte in achronologischer Reihenfolge aufgeführt werden. Im Resume fällt dieser Punkt sehr knapp aus. Dort konzentrieren Sie sich auf die zwei bis drei Stationen, die für die neue Stelle am relevantesten sind. Die Reihenfolge ist dann nach Priorität geordnet: Die wichtigste Station zuerst. Der Vorteil: Die Lücken im Lebenslauf fallen weg.
- Education: Nun folgt Ihr Bildungsweg in ebenfalls umgekehrter Reihenfolge. Fort- und Weiterbildungen (Advanced Training) bitte separat aufführen.
- Skills: Hiermit sind in der Regel Ihre Sprachkenntnisse und IT-Fähigkeiten gemeint. Andere Fähigkeiten, die für die Stelle große Relevanz besitzen, können ausnahmsweise auch aufgeführt werden.
- Activities: Hier gilt die gleiche Regel wie im deutschen Lebenslauf: Nur Interessen und Aktivitäten nennen, die relevant sind und im besten Fall Ihre Skills und Führungsqualitäten unterstreichen.
- References: Einer der größten Unterschiede zum deutschen Lebenslauf: Die References setzen sich in der Regel aus zwei Personen zusammen, die über Sie und Ihren Werdegang Auskunft geben können. Gehen Sie bitte davon aus, dass diese Personen auch wirklich kontaktiert werden. Daher sollten Sie neben dem Namen auch deren Kontaktdaten – also Telefonnummer und E-Mail-Adresse – angeben. Achten Sie darauf, dass die beiden Personen von Ihnen in Kenntnis gesetzt werden und der Veröffentlichung ihrer Daten auch zustimmen.