Ablauf des Vorstellungsgesprächs
Das Vorstellungsgespräch ist und bleibt das entscheidende Auswahlkriterium für Recruiter bei der Besetzung einer vakanten Position. Daher ist es verständlich, dass allein das Wort vielen Bewerbern schon die Schweißperlen auf die Stirn treibt, hängt doch die eigene berufliche Zukunft davon ab, wie man sich in diesen knapp vierzig Minuten präsentiert. Auch wenn der Inhalt eines Bewerbungsgesprächs immer von der spezifischen Situation abhängt, so kann man sich als Bewerber aber zumindest auf den Ablauf des Vorstellungsgesprächs vorbereiten. Denn dieser läuft (fast) immer in den gleichen Schritten ab.
Das Vorstellungsgespräch beginnt meist mit der Begrüßung außerhalb des eigentlichen Gesprächsraumes. Typischer Ablauf ist, dass Sie im Unternehmen ankommen und am Empfang abgeholt und zu einem Besprechungsraum gebracht werden. Dort angekommen werden Sie vom Personaler begrüßt. Nennen Sie Ihren vollständigen Namen, halten Sie dabei Augenkontakt und erwidern Sie die Begrüßung lächelnd mit einem kurzen, festen Händedruck. Jetzt beginnt häufig der ritualisierte Smalltalk zum Gesprächseinstieg. Antworten Sie stets freundlich und plaudern Sie ruhig ein wenig. Das bringt wichtige Sympathiepunkte und hilft häufig dabei die eigene Aufregung zu dämpfen.
Im Raum angekommen sollten Sie sich erst setzen, wenn Ihnen ein Platz angeboten wurde. Nachdem alle Personen sitzen und der Smalltalk beendet ist, beginnt die zweite Phase des Gesprächs: Die Vorstellungsrunde. Die Recruiter beginnen häufig damit sich selbst und ihre Funktion kurz vorzustellen, anschließend sind Sie an der Reihe. Im besten Fall haben Sie sich Zuhause eine kurze Vorstellung bereits in Gedanken vorformuliert. Diese sollte ungefähr 3-6 Minuten dauern und inhaltlich knapp darlegen, was Sie bisher getan gaben, wer Sie sind und weshalb Sie jetzt unbedingt diesen Job haben möchten. Daran schließt sich oft die Unternehmensvorstellung an. Ihnen wird erläutert, was das Unternehmen genau macht. Diese Informationen sollten Ihnen natürlich nicht neu sein, da Sie sich im Vorfeld über das Unternehmen informiert haben. Signalisieren Sie Interesse, antworten auf Rückfragen oder streuen Sie auch selbst ein paar Informationen ein, die Sie über das Unternehmen wissen.
Diese ersten Schritte eines Bewerbungsgesprächs sind oft schon mehr als die sprichwörtliche halbe Miete. Ein guter erster Eindruck katapultiert Sie oft schon nach ganz oben im Bewerberranking. Dennoch war das bisher bloß das Vorgeplänkel. Der Hauptteil des Vorstellungsgesprächs folgt jetzt mit den konkreten Fragen zu Ihrer Leistungsmotivation. Jetzt will das Unternehmen wissen, warum gerade Sie die perfekte Besetzung für die Stelle sind. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie zeigen, wie sehr Sie sich mit der Aufgaben- und Stellenbeschreibung auseinandergesetzt haben. Beziehen Sie sich bei Ihren Antworten auf die Aufgaben in der Stellenbeschreibung. Nehmen Sie Bezug auf Ihre Bewerbungsunterlagen und verknüpfen Sie einzelne Stationen Ihres Lebenslaufs miteinander. Stellen Sie Bezüge her zwischen Ihrer bisherigen Arbeitserfahrung und der neuen Stelle. Und zu guter Letzt sollten Sie alle Ihrer Antworten begründen. Ein bloßes Ja/ Nein wirkt unprofessionell.
Haben Sie diesen Teil des Vorstellungsgesprächs gemeistert, dann haben Sie den Großteil des Weges schon geschafft. In den meisten Fällen werden Sie nun gefragt, ob Sie noch eigene Fragen haben. Das ist eine rhetorische Frage. Natürlich haben Sie noch eigene Fragen. Alles andere wäre verheerend. Achten Sie allerdings darauf was Sie fragen und in welcher Reihenfolge. Wenn Sie sich im Vorfeld schon Fragen überlegt haben – was sehr gut wäre – gehen Sie diese in Gedanken schnell noch einmal durch. Stellen Sie keine Fragen deren Antwort Sie schon im Gespräch erhalten haben, sonst wirkt er so, als hätten Sie nicht zugehört. Fragen nach Gehalt und Urlaubstagen sind zwar absolut legitim, sollten aber erst am Ende gestellt werden, nachdem Sie inhaltliche Fragen zu Ihrem späteren Arbeitsumfeld oder dem Unternehmen geklärt haben.
Das Gespräch neigt sich nun dem Ende entgegen. Jetzt geht es noch darum, in Erfahrung zu bringen, wie es im Auswahlprozess weitergeht und wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen können. Nachdem das geklärt ist und keine Fragen mehr offen sind, wird sich der Recruiter bei Ihnen bedanken und sich verabschieden. Sie bedanken sich ebenfalls für die Einladung zum Vorstellungsgespräch und hinterlegen nochmal den Wunsch, dass Sie sehr gerne den Job haben möchten und es nicht erwarten können in diesem Unternehmen zu arbeiten. Dann verabschieden Sie sich freundlich und verlassen gelassenen Schrittes den Raum. Die Welt urteilt nach dem Scheine.